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Hochzeiten in Deutschland sind nicht nur ein bedeutendes Ereignis für das Brautpaar, sondern auch ein Anlass für viele wunderschöne Traditionen und Bräuche. Besonders in Sachsen und bei den Sorben gibt es eine faszinierende Vielfalt an Hochzeitsritualen, die tief in der Kultur verwurzelt sind.

 In Sachsen beginnt die Hochzeitsvorbereitung oft mit der Brautwerbung, die traditionell von den Eltern des Bräutigams initiiert wird. Hierbei wird die Braut um ihre Hand gebeten, was in einem feierlichen Rahmen geschieht. Ein weiteres wichtiges Element ist der Junggesellenabschied – in der Regel ein feucht-fröhliches Fest, bei dem der Bräutigam von seinen Freunden verabschiedet wird. Oft wird er dabei mit allerlei Scherzen und Spielen konfrontiert.

Am Hochzeitstag selbst sind die Bräuche besonders vielfältig. Eine der bekanntesten Traditionen ist das „Brautstehlen“. Dabei wird die Braut von Freunden des Bräutigams „entführt“ und der Bräutigam muss sie zurückholen, oft durch das Lösen von kleinen Aufgaben oder das Bezahlen eines „Lösegeldes“. Das sorgt für viel Spaß und Aufregung und bringt die Gäste in Feierlaune.

Der Trauungsakt findet oft in einer Kirche statt, wobei viele Paare sich für eine romantische, rustikale Location entscheiden. Nach der Zeremonie folgt der Hochzeitsumtrunk, bei dem Sekt und kleine Häppchen serviert werden. Ein schöner Brauch in Sachsen ist das „Baumstamm sägen“ – das Brautpaar muss gemeinsam einen Baumstamm durchsägen, was symbolisch für die gemeinsame Arbeit in der Ehe steht.

Ein weiterer schöner Brauch ist das „Polterabend“ – eine Feier, die oft einen Tag oder zwei vor der Hochzeit stattfindet. Hierbei wird Porzellan zerbrochen, 

 

was Glück bringen soll. Die Gäste bringen oft alte Teller mit, die dann zerschlagen werden. Das Geräusch soll böse Geister vertreiben und steht für den Neuanfang des Paares. 

Bei den Sorben, einer slawischen ethnischen Gruppe in Sachsen, sind die Hochzeitsbräuche ebenfalls sehr farbenfroh und einzigartig. Eine wichtige Tradition ist das „Hochzeitsgepäck“, das die Braut mit in die Ehe bringt. Dies umfasst oft handgefertigte Textilien, die symbolisch für die Fürsorge und die häusliche Arbeit der Braut stehen.

Die Trauung wird oft in sorbischer Sprache vollzogen, und die Zeremonie ist reich an symbolischen Gesten. Ein weiterer Brauch ist das „Brauttragen“ – die Braut wird von ihrem Bräutigam über die Schwelle getragen, um sie vor bösen Geistern zu schützen. Nach der Trauung wird ein festliches Hochzeitsmahl serviert, das aus traditionellen sorbischen Gerichten besteht.

Die Hochzeitsfeier selbst ist ein großes Fest, bei dem viel getanzt, gesungen und gelacht wird. Ein ganz besonderer Höhepunkt ist der „Schleiertanz“, bei dem die Braut ihren Schleier abnimmt und die unverheirateten Frauen um ihn konkurrieren. Dies symbolisiert den Übergang von der Jungfer zur Ehefrau und ist ein Zeichen für den Zusammenhalt der Gemeinschaft.

 

Insgesamt sind die Hochzeitsbräuche in Sachsen und bei den Sorben ein wunderbares Beispiel für die Vielfalt der deutschen Kultur. Sie verbinden Tradition mit moderner Feierlichkeit und schaffen unvergessliche Erinnerungen für das Brautpaar und ihre Gäste. Ganz gleich, welche Bräuche ein Paar wählt, das Wichtigste bleibt die Liebe und das Versprechen, ein gemeinsames Leben zu führen.